China im Kaufrausch

Dass der Fußball auch in China angekommen ist, ist schon längst keine Neuigkeit mehr. Schon Lucas Barrios, einst Torjäger von Borussia Dortmund, wechselte in der Morgenröte. Doch bislang hielten sich solche Transfers eher in Grenzen. Dies änderte sich diesen Winter schlagartig. Rund 250 Millionen Euro gaben chinesische Fußballvereine bereits für Spieler aus. Mehr als jedes andere Land, sogar die finanzstarke Premier League eingeschlossen. Rund 42 Millionen Euro überwies Guangzhou Evergrande an Atletico Madrid für Jackson Martinez, Jiangsu Suning zahlte 32 Millionen Euro für den Brasilianer Ramires vom FC Chelsea und Hebei China Furtune ließ sich die Dienste von einstigen Roma-Spieler Gervinho 18 Millionen Euro kosten.

Es überrascht nicht, dass chinesische Investoren in der Lage sind, solche Transfers zu bewerkstelligen. Vielmehr überrascht der Sinneswandel einiger Geldgeber. Bislang schauten sich viele von ihnen noch bei europäischen Klubs um und steckten Unsummen in die Vereine. Seit neustem fokussiert man sich jedoch auf das eigene Land. Doch woran liegt das?

Zum einen ist der potenzielle Markt zu nennen. Mit rund 1,35 Milliarden Menschen könnte der Fußball als in Zukunft beliebteste Sportart Unmengen an Geld einbringen. Darüber hinaus wird der Fußball neuerdings auch politisch gefördert. Präsident Xi Jinping ist bekennender Anhänger der Sportart und möchte diese in China populärer machen. Dabei sollen zunächst ausländische Stars die Attraktivität der nationalen Liga erhöhen. In der Zwischenzeit soll eine bessere Ausbildung für Jugendspieler ermöglicht werden. Die Zahl der Fußballschulen wird dafür verzehnfacht. Der große Traum der WM im eigenen Land soll dadurch in greifbare Nähe rücken und zudem ein gutes Abschneiden der Nationalmannschaft erreicht werden. In der Tat scheint es wahrscheinlich, dass unter der Vielzahl der Einwohner bei einer guten Schulung einige Talente heranwachsen könnten.

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